EA SPORTS UFC 5:Der fünfte Teil der MMA-Reihe im Test!

UFC 5 - Next-Gen MMA dank Frostbite?

Mehr als drei Jahre ist es her, dass UFC 4 auf den Markt kam. Das Spiel wurde von EA SPORTS kontinuierlich weiterentwickelt und u.a. auch mit kostenlosen neuen Fightern beliefert, doch damit ist nun Schluss, denn am 27.10.2023 erschien der offizielle Nachfolger: EA SPORTS UFC 5.

Was macht das Spiel anders?

Die Werbetrommel zu EA SPORTS UFC 5 wurde mit diversen Videos, die über normale Trailer hinaus gingen, in den letzten Wochen gerührt. Dabei immer wieder im Fokus: der Umstieg auf die hauseigene Frostbite Engine, die das Spiel noch realistischer darstellen soll. In eindrucksvollen Clips wurden uns die neuen Inhalte präsentiert. Verletzungen spielen im fünften Teil der Serie eine größere Rolle, denn Kämpfe können nun auch von den Ärzten am Octagon unterbrochen und sogar abgebrochen werden, wenn sie feststellen, dass der Fighter nicht mehr weitermachen kann. Zudem erfuhr das Spiel durch den Umstieg auf die modernere Engine natürlich auch optisches Upgrade.

Spielmodi

In Sachen Spielmodi ist UFC 5 auf dem Niveau des Vorgängers. Ultimate Team bleibt weiterhin außen vor und spielt keine Rolle mehr in der UFC Serie und ansonsten bekommt man die Modi, die man bereits kennt. Hier hat sich also nicht wirklich etwas getan, wobei man die Entwickler da auch verteidigen muss: UFC ist nun einmal Mixed Martial Arts und in dem Sport ändert sich ja inhaltlich dann auch nicht wirklich etwas.


Auch in UFC 5 geht es wieder auf einem Hinterhof in den Käfig.

Gameplay

In Sachen Gameplay versprachen die Entwickler in den diversen Videos vorab, dass es sich durch die Frostbite Engine und Tweaks am Gameplay an sich besser spielen wird denn je zuvor – realistischer, aber auch für den Spieler mit mehr Feedback, d.h. ihr bekommt beim Spielen mehr mit, wieso der Kampf gerade so verläuft, wie er es tut.

Ein ausführliches Tutorial gibt euch die Möglichkeit, in die recht komplexe Steuerung des Spiels einzutauchen, aber auch Anfänger und „Buttonsmasher“ können Spaß mit dem Spiel haben, wenn sie sich auf den Kampf im Stehen beschränken und das Ground Grappling mehr oder minder links liegen lassen. Das ist natürlich nicht unbedingt Sinn eines Mixed Martial Arts Kampfes, aber jeder kann das Spiel eben nach seinem Gusto spielen.

Bei Submissions hat man erneut Änderungen vorgenommen und sie komplett simplifiziert. Es gibt keine umständlichen Minigames mehr, sondern man kann sich rein mit dem rechten Stick in der richtigen Position in eine Submission manövrieren und den Gegner zur Aufgabe zwingen, sollte der entsprechende Körperteil schon so bearbeitet sein, dass ihm oder ihr keine andere Wahl bleibt als abzuklopfen. Das mag den UFC Profi vielleicht etwas stören, dass es jetzt so einfach geht, für mich persönlich war das jedoch eine deutliche Erleichterung, da ich auf Biegen und Brechen mit dem Submission Gameplay der Vorgänger überhaupt nicht klar kam, jetzt aber schon hin und wieder mal einen Gegner per Armbar oder Guillotine zur Aufgabe zwingen konnte.


Der Schlag sitzt!

Die Ausdauer spielt natürlich auch weiterhin eine Rolle. Spammt ihr endlos Moves, ist euer Fighter schnell am Ende und hat kaum noch eine Chance, überhaupt Attacken durchzubringen und auch das Blocken wird immer kniffliger. Allerdings kam es mir beim Zocken so vor als würde die Ausdauer in UFC 5 deutlich langsamer Sinken als in den Vorgängern, sodass man hier doch etwas mehr verzeiht. Ein neuer bzw. stark überarbeiteter Aspekt sind die Verletzungen der Fighter. Schwellungen im Gesicht, Probleme am Körper, den Armen oder den Beinen – all das spielt nun eine gewichtige Rolle und kann sogar – wie bereits angesprochen – dazu führen, dass der Arzt am Octagon in selbiges steigt, den Fighter untersucht und den Kampf vorzeitig abbricht, da eine Verletzung vorliegt. Das ist sehr interessant und meiner Ansicht nach auch fair gelöst. Man merkt eben schon, wann die Treffer sitzen und bekommt auch dank der neuen Grafikengine visuell schnell dargestellt, dass da gerade wirklich ein Auge zuschwillt und Gefahr besteht, dass der Kampf gleich zu Ende ist. Während meiner Testphase hatte ich auch nicht das Gefühl, dass das Feature zu sehr durch die CPU beeinflusst wird und man am Ende verliert, obwohl man denkt man könne doch noch weitermachen.

Was die Schwierigkeit angeht, ist UFC 5 meiner Meinung nach wieder recht gut ausbalanciert. Hat man Schwierigkeiten mit dem Spiel, setzt man die Schwierigkeit eben niedriger und arbeitet sich sukzessive hoch, wenn man die Techniken besser meistert.

Präsentation & Grafik

Bei der Präsentation und Grafik waren wir sehr gespannt, wie UFC 5 am Ende aussehen wird. Als Testsystem fungierte bei mir die Xbox Series X. Die Frostbite Engine wurde in den Vordergrund der Promotion für das Spiel gestellt und natürlich erwarteten wir da dann auch grafische Sprünge nach vorne – wobei man anmerken muss, dass UFC 4 auch heute noch gut aussieht. Letztlich stellte sich hier auch schnell etwas Ernüchterung ein. Die meisten Fighter sehen ihren Ebenbildern natürlich wie aus dem Gesicht geschnitten aus, doch sobald die Einzüge vorbei sind, bei denen die Frostbite Engine wirklich die Muskeln spielen lässt, sind die Unterschiede zu UFC 4 wirklich marginal. Hier und da gibt es ein paar mehr Details, doch letztlich fallen die während der Kämpfe nicht so stark ins Auge.


Ratschläge eures Trainers solltet ihr beachten!

Die Visualisierungen bzw. das Treffer-Feedback hat man in UFC 5 auf jeden Fall verbessert. Schläge haben - wenn sie denn voll treffen - richtigen Impact und werden mit leichten Bildschirmeffekten sehr gut in Szene gesetzt. Diese wirken auch keineswegs aufdringlich oder störend, sondern fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Die imposanten Knockout-Kameras im Kinostil setzen der Präsentation dann wirklich die Krone auf - so macht es Spaß, das Finish des Matches noch einmal präsentiert zu bekommen. Einzig die Soundeffekte dabei empfand ich im Test als etwas drüber. Wenn man mal nicht hinschaut, könnte man den Eindruck bekommen, dass man da gerade einen X-Ray Move aus der Mortal Kombat Reihe zu sehen bekommt, denn es hört sich wirklich an als würden Knochen brechen. 

Wie schon im Vorgänger ist das Spiel auf deutschen Konsolen erstmal standardmäßig auch mit deutschen Kommentatoren eingestellt. Die Qualität dieser möchten wir auch dieses Jahr wieder nicht beurteilen, da der erste Schritt ins Menü führte, um die englischen Kollegen zu aktivieren. Diese machen auch wieder einen passend guten Job. Wie schon in UFC 4 hat auch in UFC 5 die Einstellung der Kommentatorensprache keine Auswirkung auf die Sprachausgabe in der Karriere: diese bleibt dabei deutsch. Die Synchronisation ist sicherlich nicht schlecht, aber hier eine einfache Option, ebenfalls die Sprache auf Englisch stellen zu können, wäre super gewesen.

In Sachen Präsentation setzt UFC 5 wirklich noch mal eine Schippe gegenüber UFC 4 drauf. Die Stärken spielt das Spiel hier aber vor allem in Einzügen und Zwischensequenzen aus, wo es dank der Frostbite Engine wirklich hervorragend aussieht. Bei den Kämpfen an sich - so ehrlich müssen wir sein - sehen wir trotz Enginewechsel grafisch nicht so viele Unterschiede.

Die Karriere

Auch in UFC 5 darf ein Karrieremodus natürlich nicht fehlen. Entweder ihr importiert euch einen bereits vorhandenen Fighter oder ihr erstellt jemand neues, mit dem ihr dann eure Reise beginnt. Die Karriere kann sowohl mit männlichen als auch mit weiblichen Kämpfern gespielt werden. Zu Beginn werdet ihr zur Social Media Sensation, da ihr einen imposanten Sieg in einem Hinterhof-Kampf einfahrt. Euer Trainer ist nicht begeistert davon, dass ihr solche Kämpfe noch macht, da ihr eigentlich davon geredet hattet, nicht mehr in irgendwelchen zwielichtigen Gefilden ins Octagon zu steigen, doch letztlich liefert genau dieser Kampf euren Einstieg in eure Laufbahn, da Dana White auf euch aufmerksam wird. 


ACTION AVE MMA!

Ab diesem Punkt hat sich die Karriere nicht grundlegend verändert und gerade zu Beginn durchlauft ihr viele, viele Trainings, die euch als Tutorial dienen, um die verschiedenen Gameplay-Aspekte des Spiels kennenzulernen. Diese Trainings könnt ihr auch überspringen, wenn ihr bereits firm mit dem Spiel seid. Für Neulinge sicherlich ganz interessant. Wir müssen aber zugeben, dass es doch ziemlich zäh wirkte und man letztlich an der Karriere nur marginale Änderungen vorgenommen hat. Es läuft eben, wie es läuft: eure Laufbahn geht bei ständigen Siegen steil nach oben, verliert ihr zwischendurch, dauert euer Aufstieg eben entsprechend länger. 

Fazit

Wir haben nun mehr als drei Jahre auf den Nachfolger von UFC 4 gewartet. Im Vorfeld war die Frostbite Engine der Aspekt, den EA SPORTS besonders in den Vordergrund stellte und der UFC 5 besser den je machen sollte. Was ist dabei nun am Ende heraus gekommen? Böse Zungen würden schreiben: Copy & Paste auf eine neue Engine. Noch nie hatten wir das Gefühl, dass UFC innerhalb der Serie so wenig Fortschritte gemacht hat wie dieses Mal. Das klingt jetzt nach vernichtender Kritik, so ist es jedoch nicht gemeint, denn UFC 4 war ein hervorragendes Spiel und auch UFC 5 ist wieder ein hervorragendes Spiel. Sieht man allerdings von kleineren Tweaks hier und da, etwas Adjustierungen drüben und dort ab, spielt es sich mehr wie ein UFC 4.5 als wie wirklich UFC 5. Die Frostbite Engine beschert dem Spiel eine wirklich eindrucksvolle Präsentation in Zwischensequenzen, grafisch ist das Spiel damit über jeden Zweifel erhaben, darüber müssen wir nicht reden. Sobald der Fight dann aber beginnt, sieht es nahezu 1:1 aus wie UFC 4. Gerade mit Blick darauf, dass UFC 5 jetzt nur noch für die Current-Gen, also PlayStation 5 und Xbox Series S|X erscheint, schon ein kleiner Wermutstropfen. Performance Probleme gibt es dieses Jahr jedoch absolut keine. Allerdings müssen wir EA SPORTS eine Frage stellen: wo ist eine PC Version? 

Alles in allem ist UFC 5 aber der neue König unter den MMA Spielen von EA SPORTS. Entsprechend werten wir es gegenüber dem Vorgänger auch leicht auf. Gespannt sind wir jetzt, wie das Spiel in den nächsten Wochen und Monaten von EA SPORTS versorgt wird. Bis dato hat die UFC Serie immer wieder Verbesserungen basierend auf Community-Feedback erhalten und bekam sogar kostenlose DLC Fighter. Wie das bei UFC 5 werden wird, wissen wir nicht, wir sind aber guter Dinge, hier wieder gut versorgt zu werden.

UFC 5 ist ein hervorragendes Spiel, das sowohl Einsteigern als auch Profis Spaß macht. Wer auf neuestem Stand bleiben möchte, schlägt - ganz nach dem Motto des Spiels - zu. Wer UFC 4 schon sehr ausgiebig gespielt hat, wird den wirklichen Fortschritt vermissen. Die Frostbite Engine macht nicht gleich alles zu Gold, was glänzt.
Gameplay
9
Präsentation
9
Umfang
8
8.7
  • Frostbite Engine sorgt für erstklassige Präsentation bei Einzügen, Verletzungen und Zwischensequenzen
  • vereinfachtes Ground Gameplay sorgt für Erfolgsgefühle
  • Verletzungssystem bringt neuen Schwung in die Fights
  • ausbalancierter Schwierigkeitsgrad für Einsteiger bis Profis
  • großes Roster
  • mehr UFC 4.5 als UFC 5
  • Karrieremodus auf Dauer zäh
  • Roster zwar groß, aber ohne Überraschungen
  • kein Brock Lesnar
2. November 2023 - 8:21 Uhr | Daniel E-Mail